HiGHmed

HiGHmed ist ein bundesweit angelegtes Medizininformatik-Projekt mit dem Ziel, die Zugänglichkeit medizinischer Daten von Patientinnen und Patienten für die klinische Forschung, die Lehre und die Gesundheitsversorgung zu verbessern.

Die Medizinische Hochschule Hannover ist neben der Universitätsklinik Heidelberg und der Universitätsmedizin Göttingen Gründungsmitglied des – im Rahmen der Medizininformatik-Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gegründeten – HiGHmed-Konsortiums und somit auch einer der Namensgeber (Heidelberg, Göttingen, Hannover).

Bis heute bündelt das HiGHmed-Konsortium das Know-how von 12 Universitätskliniken und medizinischen Fakultäten sowie weiteren akademischen und industriellen Partnern. Dieses starke Know-how wurde in prototypischen klinischen Anwendungsfällen, den sogenannten Use Cases, in der Onkologie, Kardiologie und Infektionskontrolle eingesetzt, um den Mehrwert für die Versorgung von Patientinnen und Patienten beispielhaft zu demonstrieren.

Am Anwendungsfall Kardiologie beteiligen sich neben der Medizinischen Hochschule Hannover die Universitätskliniken an den Standorten Göttingen, Heidelberg, Kiel, Würzburg, Berlin und Cottbus. Der Anwendungsfall widmet sich dem Krankheitsbild der chronischen Herzinsuffizienz, die allein in Deutschland mehr als zwei Millionen Menschen betrifft und einen der häufigsten Gründe für eine Krankenhauseinweisung darstellt. Um für die Versorgung und Behandlung dieser Patientinnen und Patienten langfristig eine Verbesserung zu erzielen, arbeiten die Klinik für Kardiologie und Angiologie und das Medizinische Datenintegrationszentrum (MeDIC) am Projektstandort der Medizinischen Hochschule Hannover eng zusammen.

@Ole Spata|HiGHmed

Im Rahmen einer Registerstudie werden Routinedaten von Teilnehmenden einheitlich erhoben und über neue IT-Infrastrukturen im MeDIC zusammengeführt. Durch Langzeitüberwachungen und den Einsatz von mobiler Sensorik werden auch nach dem stationären Krankenhausaufenthalt zusätzliche Daten eingebunden. Einem Teil der Patientinnen und Patienten werden hierzu ein Smartphone und eine Smart-Watch zur Verfügung gestellt, mit denen ihre Herzfrequenz und ihre Aktivität gemessen und – zusammen mit weiteren patientengemeldeten Ergebnissen – an das MeDIC übertragen werden.

@Ole Spata|HiGHmed

Unter Einbindung verschiedenster Datenquellen entstehen im Ergebnis hochspezifische und umfassende Datensätze. Neu etablierte Infrastrukturen zwischen den teilnehmenden Universitätskliniken ermöglichen einen standortübergreifenden Austausch und eine gemeinsame Nutzung medizinischer Daten.

Somit kann nicht nur der Informationsfluss innerhalb des Hauses und zu weiteren Behandlungsträgern verbessert werden. Statistische Auswertungen sowie die Erforschung von Mustern und Zusammenhängen auf Basis der zusammengeführten Datensätze in den MeDICs können perspektivisch und langfristig dazu beitragen, Hochrisikopatientinnen und –patienten in einem früheren Stadium zu identifizieren, entsprechend zu behandeln und in der Folge das Sterberisiko zu verringern und die Lebensqualität zu erhöhen.

In der Klinik für Kardiologie und Angiologie der MHH konnten bislang mehr als 1.400 Patientinnen und Patienten für die Teilnahme am Projekt HiGHmed gewonnen werden, standortübergreifend sind es bereits mehr als 4.900 Patientinnen und Patienten.

Entsprechende Routineversorgungsdaten der teilnehmenden Patientinnen und Patienten konnten strukturiert und harmonisiert verarbeitet und standortübergreifend beispielhaft zwei verschiedene Risiko-Scores für Herzinsuffizienz berechnet werden.

Weiterführende Informationen

Veröffentlichungen

Publikationen

Leitung

Ärztliches Studienpersonal
Dr. Welf-Axel Geller
geller.welf-axel@mh-hannover.de

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen
Dr. Alexandra Cieslak
cieslak.alexandra@mh-hannover.de

Tanja Zeppernick
zeppernick.tanja@mh-hannover.de

Study Nurse
Malena Feldmann
feldmann.malena@mh-hannover.de